Klara Weil wurde am 16. August 1921 in Konstanz geboren. Ihre Eltern waren Josef Weil und Gitta, geb. Eisenmann. Klara hatte einen jüngeren Bruder mit Namen Jakob, geb. am 17. Juli 1925 in Konstanz. Ihr Vater hatte ein Textilgeschäft, die Firma Casewitz, im Zentrum der Stadt, an der Marktstätte 17.
Wahrscheinlich ging sie in Konstanz zur Grundschule. Denkbar ist, dass sie eine weiterführende Schule besuchte, denkbar ist aber auch, dass sie im elterlichen Betrieb eine Lehre machte.
Der zunehmende Antisemitismus in Deutschland veranlasste ihren Vater, die Emigration seiner Familie vorzubereiten. Am 12. September 1938 meldete sich Josef Weil von Konstanz ab. Auf dem Meldezettel war als Ziel New York angeben. Über die Schweiz ging es auf dem Landweg nach Rotterdam und von dort mit dem Ozeandampfers „SS Statendam“ nach New York. Als das Schiff am 9. Oktober 1938 in Ellis Island/New York anlegte, war Klara 17 Jahre alt, ohne Berufsausbildung und ohne Schulabschluss. Am 15. Dezember 1939 beantragte sie die amerikanische Staatsbürgerschaft, die sie wenig später auch erhielt.
In den USA nannte sie sich jetzt Claire. Welchen Beruf sie erlernte, konnte nicht ermittelt werden. Am 8. März 1942 heiratete sie in New York Rudolph Nasch (1913-1980), einen jüdischen Bäcker aus Budapest, der schon 1924 in die USA eingewandert war. Ihr Mann diente von 1942 bis 1946 in der US-Armee.
Über das Leben von Claire Nasch den USA ist nichts bekannt, außer dass sie zwei Kinder hatte. „Claires Wärme und Liebe übertrug sich auf alle, die ihr begegneten. Sie war die Matriarchin unserer Großfamilie und wir werden sie sehr vermissen“, so heißt es im Nachruf auf Claire Nasch auf einer amerikanischen Gedenkseite.
Claire Nasch, geb. Weil, starb am 14. August 2016 in Tucson, Arizona.