Albert Alexander wurde am 25. Dezember 1897 in Warschau geboren. Mit seinen Eltern Salomon und Berta Alexander und Bruder Sigmund zog er 1901 nach Konstanz. In Konstanz wurden seine Geschwister Simon, Anna und Joseph geboren.
Von 1916 – 1918 war er Kriegsfreiwilliger, geriet am 5. November 1918 in britische Gefangenschaft.
Seit dem 23. September 1920 war Albert Alexander in Konstanz mit eigenem Wohnsitz gemeldet. Er arbeitete als Schneidermeister.
Am 20. April 1933 heiratete er Frieda Hohermuth. Die Eltern seiner Frau stammten aus dem Thurgau. Frieda Hohermuth, 1908 in Konstanz geboren, war bis zu ihrer Hochzeit ebenfalls Schweizer Staatsbürgerin. Sie war evangelisch getauft und keine Jüdin. Die Ehe von Albert und Frieda Alexander war also nach der NS-Diktion eine „Mischehe“. Ehen zwischen Juden und Nichtjuden waren in Konstanz eher die Ausnahme.
Als letzter Wohnsitz ist auf der Einwohnermeldekarte am 03. Juli 1939 eingetragen: Rosgartenstr. 16. Albert Alexander war von 1924 bis 1930 SPD-Mitglied.
Eine Einreisesperre in die Schweiz wurde am 7. Oktober 1938 von der Eidgenössischen Fremdenpolizei über das Ehepaar verhängt. Frieda hatte bis August 1938 in Kreuzlingen gearbeitet und auch die Gräber ihrer Angehörigen in Kreuzlingen gepflegt.
Am 2. Oktober 1939 musste das kinderlose Ehepaar Albert und Frieda Alexander ein Zimmer ihrer Wohnung an einen jüdischen Mitbürger aus Konstanz, Albert Rosenfeld, abtreten. Dieser hatte sein Haus in der Kreuzlinger Str. 5 auf Druck der städtischen Wohnungsbehörde räumen müssen.
Wegen „deutschfeindlichem Verhalten“ wurde Albert Alexander am 29. Februar 1940 von der Gestapo Konstanz in „Schutzhaft“ genommen und am 4. Mai 1940 in das KZ Dachau eingeliefert. In Dachau hatte er die Häftlingsnummer 7200.
Am 5. Juli 1941 wurde Albert Alexander in das KZ Buchenwald verlegt; hier hatte er die Häftlingsnummer 7148. Am 17. Oktober 1942 schließlich wurde er in das KZ Auschwitz gebracht, wo er am 9. Dezember 1942 im Alter von 44 Jahren ermordet wurde.
Albert Rosenfeld, der „Untermieter“, blieb noch knapp 8 Monate in der Wohnung des Ehepaars Alexander, bis er am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurde und dort am 5. November 1940 den Tod fand.
Albert Alexanders Frau Frieda wurde nach der Verhaftung ihres Mannes offensichtlich von den Behörden nicht behelligt, da sie keine Jüdin war. Sie wohnte noch zwei Jahre in Konstanz in der Hüetlinstraße 8 und übersiedelte 1942 nach Schopfheim.