Szenisch-musikalische Lesung anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938
Die Geschichte endet nicht mit dem Krieg. Sie setzt sich fort – in Erinnerungen, in Schicksalen und Familiengeschichten über Generationen hinweg, und im Schweigen. Das Ensemble Lautwärts bringt Stimmen aus verschieden Zeiten zusammen, Stimmen des Verlustes, aber auch der Hoffnung – Stimmen von Überlebenden, ihren Kindern und Enkeln, die mit den Schatten der Vergangenheit in die Zukunft gehen. In Lyrik und Prosa erzählen Julia Katterfeld und Frank Streichfuss von Kriegstraumata, von Sprachlosigkeit und Schweigen, aber auch vom Drang der zweiten und dritten Generation, endlich zu sprechen, zu verstehen und zu bewältigen. Dokumentarisches und Literarisches verbinden sich mit Musik von Andreas Geyer, die tröstet, die aufrüttelt, zu einem bewegenden Zusammenspiel von Wort und Klang.
Das Ensemble Lautwärts bringt Literatur auf die Bühne, macht das Geschriebene erlebbar, das Nichtsagbare hörbar. Julia Katterfeld (Wort) studierte Sprechkunst und Sprecherziehung an der HMDK Stuttgart. Sie ist Dozentin für Phonetik und Sprechen an der StageArt Musical and Theater School in Zürich und liest Hörbücher für die HSL Hörmedienproduktion in Kreuzlingen. Frank Streichfuss (Wort) studierte gemeinsam mit Julia Katterfeld Sprechkunst und Sprecherziehung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Als Sprecher ist er unter anderem für ARD, SWR, Arte und PHOENIX aktiv. Frank Streichfuss arbeitet als Dozent für Sprecherziehung am Mozarteum in Salzburg, wo er auch seinen Lebensmittelpunkt hat. Multiinstrumentalist Andreas Geyer studierte klassische Klarinette und Saxophon Jazz/Pop an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Seit 2010 ist er festes Mitglied des „Stage Apollo Theaters Stuttgart“. als Komponist und Arrangeur ist er ständig darauf aus, neue Aspekte zu entdecken: Sei es in der Stilistik, der Besetzung oder beim Instrumentarium (Klarinette, Saxophon, Ethnoinstr., Percussion).